Lela Erlenwein
Wie würdest du deine künstlerische Praxis und deinen Stil in drei Worten jemandem beschreiben, der noch nicht mit deiner Arbeit vertraut ist?
Ich arbeite abstrakt, manchmal sage ich auch dazu semi-abstrakt, denn viele meiner Formen erinnern an Gegenstände, wie z.B. der Würfel.
Mittlerweile arbeite ich wieder malerischer. Es gab eine Zeit in der ich recht kontrolliert gemalt habe. Das passte in meine damalige Lebenssituation. Ich porträtiere Persönlichkeiten, indem ich sie als abstrakte Landschaften sichtbar mache. Zuerst zeichne ich eine kleinformatige Skizze, die ich dann je nach Auftrag hoch skaliere.
Was möchtest du mit deiner Kunst beim Betrachter auslösen oder vermitteln?
Als 13 Jährige habe ich in Bremen ein Werk von Picasso in der Kunsthalle gesehen. Das Porträt dieser Frau strahlte eine unglaublich Kraft aus. Zu dem Zeitpunkt wollte ich gebündelte Energie weitergeben. Der Wunsch ist erhalten geblieben.
Was hat dich dazu inspiriert, Künstlerin zu werden und wie hat sich deine künstlerische Reise entwickelt?
Mein Vater gab mir den Hinweis als ich 15 Jahre alt war und wir im Schlosspark in Karlsruhe saßen. Mein Vater wollte auch Künstler werden, traute sich jedoch nicht. Er verstand, dass ich mich besser in Bildern, als in Worten ausdrücken konnte. Nach mehreren Anläufen studierte ich dann in Hamburg an der HfBK.
Ich arbeitete zwar immer noch expressionistisch, aber das Thema meiner Generation, dem Punk konnte ich sichtbar machen.
Hattest du schon einmal Blockaden? Und wenn ja, wie gehst du damit um und wie findest du neue Inspiration?
Ja, dann wiederhole ich mich oder die Arbeit wird sichtbar langweilig. Ich überarbeite diese Leinwände dann später mit Spachtelmasse, so kommen öfters gute Leinwand-Objekte zustande. Ruhe inspiriert mich. Unruhige Zeiten wühlen mich auf, inspirieren mich erst einmal nicht.
Wie hat sich deine Kunst im Laufe der Zeit verändert und welche Entwicklung möchtest du in Zukunft erreichen?
Im Studium habe ich das Denken in abstrakten Formen kennengelernt. In meiner Abschlussarbeit habe ich Muster im Aquatintaverfahren vorgestellt, später übertrug ich die abstrakten Muster auf Leinwand. Es hat lange gedauert, bis ich mir gutes Material gekauft habe. Zuerst habe ich hauptsächlich auf Baumwolltüchern und auf Nessel mit Acryl gearbeitet. Als mir klar wurde, dass ich meine Art zu arbeiten gefunden habe, änderte ich nur meine Farbpalette.
Welche Rolle spielt die Gesellschaft in deiner Kunst und wie versuchst du, auf aktuelle Themen einzugehen?
Menschen, Persönlichkeiten bilden die Gesellschaft, diese interessieren mich, diese porträtiere ich. Die schaue ich mir genauer an.Die Erfolge oder die Niederlagen mache ich nicht sichtbar.
Welche Hoffnungen oder Ziele hast du für deine künstlerische Zukunft und was möchtest du durch deine Kunst erreichen?
Jeder Menschen, der will, soll sich als einzigartig erleben, als „singulär“.
Ausstellungen
2017
Change
Akademie für Kommunikation und Kunst Hamburg (Einzelausstellung)
2014
Atmen verbindet
Kunstverein Süderstapel (Einzelausstellung)
2007
Floating - Landschaften im Universum II
Osterwalder’s Art Office Hamburg (Einzelausstellung)
2004
Schwerelos - Landschaften im Universum I
Osterwalder’s Art Office Hamburg (Einzelausstellung, Katalog)
2003
Essen
Galerie Morgenland Hamburg (Gemeinschaftsausstellung)
2002
Selbst
Galerie Morgenland Hamburg (Gemeinschaftsausstellung)
2001
Akademie Mosbach Mosbach (Gemeinschaftsausstellung)
1999
emergency Dialoge zum Ausnahmezustand
Hafenkrankenhaus Hamburg (Gemeinschaftsausstellung, Katalog)
1998
Bühne der Ästhetik
Hamburg (Einzelausstellung)
1997
Raumfragen
Hamburg (Gemeinschaftsausstellung, Katalog)
1996
Trojanisches Schiff Hamburg (Gemeinschaftsausstellung)
1995
Elbart Hamburg (Gemeinschaftsausstellung)
1994
blaue hybriden
Kaifu Art Center e. V. Hamburg (Einzelausstellung)
1993
Bauernkrieg-Gedenkstätte Bad Frankenhausen Thüringen (Gemeinschaftsausstellung)
1986
Kunstverein Geheim e. V. Hamburg (Einzelausstellung)